Ein Jahr erarbeitete LennardtundBirner die Wirtschaftsförderungs-Strategie für die Stadt Gladbeck. Wie Abteilungsleiter Wirtschaftsförderung Henrik Knepper das methodische Vorgehen und die Zusammenarbeit empfand schildert er im Interview.
Die Stärke der Bauwirtschaft hat uns überrascht
Herr Knepper, wie haben Sie die Methodik der LennardtundBirner-Strategie empfunden?
Es ist zunächst sehr wichtig, erst einmal eine umfassende Bestandsaufnahme zu machen. In der Konsequenz muss man damit leben, dass die Fakten so sind wie sie sind. Für manche ist es auch mühsam, sich mit einer so umfassenden Analyse wie der Ihren auseinander setzen zu müssen, das ist wirklich Arbeit. Hat man diese Analyse aber nicht, ist die Argumentation für eine Wirtschaftsförderungs-Strategie deutlich schwieriger. Es fehlen Belege, warum Handlungsfelder so fokussiert gewählt werden. Die faktenbasierte Analyse bringt also sehr viel Glaubwürdigkeit und auch die eine oder andere überraschende Erkenntnis. Wir waren uns nicht klar darüber, dass die Bauwirtschaft in Gladbeck so stark ist. Deren Beachtung in den Strategieprojekten und damit der künftigen Wirtschaftsförderungsarbeit ist essenziell wichtig für die Zukunft des Wirtschaftsstandorts Gladbeck.
Wie haben Sie die Einbindung von Partnern wie dem Innovationszentrum erlebt? Diese Sicht über die Organisation der Wirtschaftsförderung hinaus ist wichtig, in Ihrem Fall zum Beispiel zur Stärkung der Bauwirtschaft?
Es wurde deutlich, dass das Innovationszentrum Teil der Wirtschaftsförderung des Standorts ist. Der Geschäftsführer wurde durch Expertengespräche und in Workshops eingebunden. In der Umsetzung ist das Innovationszentrum konsequenterweise in der Projektorganisation des Projekts „Gründungsökosystem Gladbeck“ vertreten.
Die tiefgründigen Vier-Augen-Gespräche mit wichtigen Stakeholdern werden bei LennardtundBirner ausschließlich von Mitarbeiter:innen mit großer Berufserfahrung geführt, in Ihrem Fall von Herrn Lennardt.
Zu Ihren Expertengesprächen habe ich nur positive Rückmeldungen. Es wurde deutlich, dass es entscheidend ist, diese Gespräche mit Profis wie Unternehmen oder Verbandsvorsitzenden auf Augenhöhe zu führen. Sich nicht an einen Gesprächsleitfaden zu klammern und diesen abzuhaken, sondern flexibel auf den Gesprächspartner einzugehen. Das ist in Ergänzung zur faktenbasierten Analyse ein großer Mehrwert. Die Experten waren zum Teil auch in den weiteren Prozess involviert. Für sie war es auch eine Wertschätzung, dass ein erfahrener Berater mit ihnen gesprochen hat. Das hat dem Strategieprozess auch in der Außenwirkung geholfen.
Die Lenkungsgruppenrunden der politischen Entscheidungsträger wurden ebenfalls von LennardtundBirner-Geschäftsführer Herrn Lennardt moderiert.
Er konnte die Teilnehmer:innen gut einschätzen. Seine Moderation der Lenkungsgruppe war ein guter Mix an Beispielen, die aus seinem großen Erfahrungsschatz kommen, offener Diskussion und fundierter fachlicher Meinung. So fühlte sich jeder wertgeschätzt. Die Strategie wurde nicht umsonst auf Empfehlung der Lenkungsgruppe einstimmig im Stadtrat verabschiedet.
Können Sie mit dem Strategieergebnis in die Umsetzung starten?
Ja. Wir haben konkrete Umsetzungspläne mit Stellen und Zeitplänen in sechs Handlungsfeldern. Mit den Ergebnissen wurden die Weichen für eine Neuausrichtung der Wirtschaftsförderung gestellt. Es geht los.
Wie haben Sie die Zusammenarbeit insgesamt empfunden?
Wir haben mit LennardtundBirner während der Strategie quasi als Team zusammengearbeitet. Es war kein Gefühl, wir sind Auftraggeber und Sie sind Auftragnehmer, das hat sich für mich positiv vermischt. Das lag daran, dass das Verhältnis offen und unkompliziert und vor allem die Reaktionszeit sehr schnell war.