DV-Kaufmann Hartmut Zenker arbeitet seit über 30 Jahren als Analysespezialist mit Jörg Lennardt zusammen. Er ist bei LennardtundBirner verantwortlich für die Kompetenzfelder Wirtschaftsstrukturanalysen und Betriebskonzepte für Innovationszentren. Ein Gespräch mit ihm, warum Analysen die Grundlage jeder LennardtundBirner-Beratung und -Umsetzung sind.
Eine Strategie ohne Datenanalyse ist wie Stochern im Stroh
Herr Zenker, was bedeutet der Satz: Bei LennardtundBirner fangen alle Strategien mit einer faktenbasierten Analyse an?
Ohne eine durch wirtschaftliche und demographische Kennzahlen belegbare Analyse der IST-Situation kann keine Aussage darüber getroffen werden, wo der Standort steht, welche Stärken und Schwächen er im Vergleich zu seinen Mitbewerbern hat und welche Spitzenleistungen er stärken soll. Das Gleiche gilt für ein Innovationszentrum. Ein Betreiberkonzept funktioniert nur, wenn ich das wirtschaftliche Umfeld genau kenne. Wir untersuchen in unseren Analysen bis zu 70 sozioökonomische Kennzahlen, um ein sehr genaues Bild zu bekommen. Dann können wir seriöse, faktenbasierte Aussagen machen.
Das klingt nach „einem Haufen Zahlen“. Woher wissen die Verantwortlichen, was wichtig für ihren Standort ist?
Ich glaube schon, dass Verantwortliche wie Wirtschaftsförderer:innen um die Wichtigkeit der Zahlen der Beschäftigten, der Unternehmen und der Demografie in ihrer Region wissen. Es ist für sie natürlich schwierig, genau die für sie wichtigen Zahlen aus der zur Verfügung stehenden Masse an Daten heraus zu picken und aussagekräftig aufzubereiten. Das können wir aufgrund unserer jahrelangen Erfahrung auf dem Gebiet der Wirtschaftsförderung.
Können Sie ein Beispiel geben, wie Standorte in die falsche Richtung laufen können ohne Wissen um ihre Fakten?
Was nutzt es, wenn eine Region Gewerbeflächen schafft, aber in der Statistik zu erkennen ist, dass Unternehmen abwandern oder schließen? Ist es da nicht sinnvoller, erst einmal nach den Gründen der Abwanderung zu forschen, Unternehmen zu befragen und die Attraktivität des Standortes zu fördern? Ein weiteres Beispiel ist die Wertschöpfung aus dem Tourismus im Vergleich zu anderen Branchen. Hier haben Kund:innen schon gestaunt als ihnen klar wurde, dass der Tourismus bei ihnen keine Leitbranche ist.
Gilt die faktenbasierte Analyse auch für ein neues Standortmarketing-Konzept?
Natürlich. Wenn ich meine positiven und negativen Standortfaktoren nicht kenne, ist ein neues Standortmarketing-Konzept doch wie „das Stochern im Stroh“. Das belegen viele gescheiterte Werbekampagnen. Wichtig ist hier auch der Blick über den Tellerrand. Ein statistischer Vergleich mit ähnlichen Regionen kann da sehr erhellend sein.
Muss ich immer alles untersuchen oder genügen auch einzelne Faktoren, auf die ich mich konzentrieren will, zum Beispiel der Digitalisierungsstand am Standort?
Es ist meiner Meinung nach sehr wichtig, sich zunächst einen Überblick über die allgemeine Situation seines Standortes zu verschaffen. Hier bin ich wieder bei der Frage, wo investiere ich klug, welche Stärken will ich stärken und damit Profil gewinnen. Das kann selbstverständlich auch ein sehr guter Stand bei der Digitalisierung sein, der dann wieder andere Themen bedingt. Vielleicht treten bei der Grundanalyse auch viel größere „Baustellen“ zu Tage als das bisher angedachte Thema, die es zuerst zu bearbeiten gilt.
Sie erstellen auch Betriebs- und Betreiberkonzepte für Innovationszentren. Muss ich auch hier analysieren was Sinn macht, bevor ich mich um ein Innovationszentrum bewerbe?
Macht es wirklich Sinn ein Innovationszentrum auf die grüne Wiese zu stellen, ohne zu wissen, wie der Bedarf ist? Ohne zu wissen welche Branchen in meiner Region stark bzw. eher schwach vertreten sind, oder welche Lücken meine Wertschöpfungsketten haben? Wir machen alle diese Analysen und entwickeln daraus ein zukunftsfähiges und tragbares Konzept für das Zentrum. Mit unserer dynamischen Business-Planung können wir Ihnen sagen, unter welchen Prämissen und ab wann Sie einen kostendeckenden Betrieb des Zentrums erreichen werden. Hierbei fließen Parameter wie Mieten, Nebenkosten, Auslastungsgrade und die vermietbare Fläche in die Planung ein.
Haben Sie eine Ahnung, wie viele Standorte mit einer Analyse beginnen bevor sie eine Strategie aufsetzen oder ein neues Marketingkonzept oder ein Innovationszentrum bauen? Was ist hier Ihre Erfahrung?
Tut mir leid, das weiß ich nicht. Ich kann nur sagen: Unsere Kunden, die eine fundierte Analyse als Basis nehmen haben ein klares Aufgabenportfolio und wissen, wo sie handeln müssen.
Eine Analyse, auf der ich eine Strategie aufbaue, ist ja nicht statisch. Was raten Sie, wie oft muss ich hier hinschauen?
Ich würde sagen, dass Sie mindestens einmal im Jahr den Blick in die Zahlen wagen sollten, um Veränderungen zu erkennen und gegebenenfalls darauf reagieren zu können. Um Ihnen diese Entscheidung zu erleichtern, bieten wir zum Beispiel unseren Standortvergleich bei Abschluss eines jährlichen Updates zu vergünstigten Konditionen an.
Was macht eine LennardtundBirner-Analyse besonders im Vergleich zu anderen?
Der praktische Nutzen für unsere Kunden, die Umsetzung und damit der nachhaltige Erfolg stehen bei uns immer im Vordergrund. Wir verdichten unsere Analysen zu verständlich aufbereiteten Schlussfolgerungen. Wir kombinieren diese mit den Ergebnissen fundierter Expertengespräche, die immer einer unserer erfahrenen Geschäftsführer führt und die nie Standard sind. Wir ergänzen beides durch Unternehmensbefragungen. Wir leiten aus allen drei Untersuchungen Handlungsfelder und priorisierte Projekte ab, die auch umgesetzt werden. Die Umsetzung begleiten wir. Kurzum: Sie bekommen bei uns nicht nur die Analyse, wir bleiben an Ihrer Seite bis zum Erfolg.
Bei Sonderauswertungen helfen wir bei der richtigen Fragestellung und wägen Kosten und Nutzen im Sinne unserer Kunden ab. Hinzu kommt natürlich, dass ich mich schon seit Jahren mit dieser Thematik befasse und einen recht guten Überblick habe, über das was möglich und sinnvoll ist.