Das Team von LennardtundBirner hat sich in vielen Projekten mit nachhaltiger Gewerbeflächenentwicklung auseinandergesetzt. Im Rahmen der diesjährigen LennardtundBirner-Studie haben wir ausgewählte Wirtschaftsförderungen zu diesem Thema befragt.
Die wichtigsten Ergebnisse unserer Studie auf einen Blick:
Ein Drittel der Antwortenden kennt den tatsächlichen Flächenbedarf seiner Unternehmen. Das heißt: Die konkreten Anforderungen der Betriebe der Kompetenzfelder und deren spezifische Bedürfnisse sind zwei Drittel der Antwortenden nicht bekannt.
Ein intensives, professionelles Flächenmanagement wird nur selten betrieben.
Die Nachfrage nach Gewerbe- und Industrieflächen übertrifft nach wie vor das Angebot. 89 Prozent haben Vergabekriterien.
Die Sicherung der Zukunft der Bestandsunternehmen liegt weit vor Ansiedlungen von außerhalb der Region.
Nachhaltige Gewerbeflächenentwicklung ist einer der wichtigsten Bausteine im Kontext der nachhaltigen Wirtschaftsförderung.
Dr. Thomas Birner
Geschäftsführer LennardtundBirner
Wer Flächen ohne eine Strategie auf Basis der wirtschaftlichen Kompetenzfelder vergibt, riskiert eine negative Wirtschaftsentwicklung. Gerade wer nur noch wenige Flächen hat, muss diese an Betriebe starker Wertschöfpungsketten vergeben.
Jörg Lennardt
Geschäftsführer LennardtundBirner
Trends und Anforderungen an Gewerbe- und Industrieflächen der Zukunft
Effiziente, nachhaltige Flächengestaltung wird als wichtigste Maßnahme für eine nachhaltige Gewerbeflächenplanung genannt. Nachhaltigkeitsaspekte wie nachhaltiges Bauen, Energiekonzepte oder Nachverdichtung sind den Kommunen wichtig.
Momentanes Angebot an Gewerbe- und Industrieflächen
Im zweiten Teil der Studie fragten wir: Welches Angebot haben die Kommunen an Gewerbe- und Industrieflächen überhaupt und wie gehen sie mit dem meist raren Angebot um? Nach welchen Kriterien werden die kostbaren Flächen vergeben? Decken sich Angebot und Nachfrage und wie werden Angebote vermarket?
Wirtschaftsflächen sind fast überall in Deutschland ein sehr knappes Gut. Umso wichtiger ist es, dass Sie wissen, welche wirtschaftlichen Kompetenzfelder sowie Stärken und Schwächen Ihr Standort hat und darauf aufbauend Vergabekriterien für Ihre Flächen entwickeln.
Carolin Pofalla, Expertin für Gewerbeflächen-Entwicklungskonzepte bei LennardtundBirner
Die meisten Flächen werden von Lager-, Logistik- und Großhandelsunternehmen angefragt, verkauft wird jedoch mehr an emissionsarmes Gewerbe/Handwerk.
Die meisten Flächen werden an Bestandsunternehmen innerhalb der Kommune bzw. Region verkauft.
Bedarf an Gewerbe- und Industrieflächen
Den zukünftigen Flächenbedarf ermitteln Sie einfach durch unsere online-Unternehmensumfrage. Die Ergebnisse rechnen wir hoch und gleichen sie mit der GIFPRO-Methode ab. Zusätzlich werten wir die Umfrage auf Wunsch nach den wichtigsten Branchen am Standort aus. So sehen Sie auf einen Blick, welche Bedarfe Sie auf jeden Fall bedienen sollten.
Eva Czyperek, Expertin für Gewerbeflächen-Analysen bei LennardtundBirner
Nahezu die Hälfte kennt den zukünftigen Bedarf an Wirtschaftsflächen am Standort nicht.
Zukünftiges Angebot an Gewerbe- und Industrieflächen
Nur wenige ermitteln ihren zukünftigen Flächenbedarf. Zu der Frage „Welche Instrumente nutzen Sie zur Bedarfsprognose?“
hat die Mehrheit geantwortet, dass sie die Hochrechnung der Anfragen/Verkäufe nutzen.
Hochrechnung der Anfragen/Verkäufe der letzten Jahre
73%
Angabe der Bestandsunternehmen durch z.B. Befragungen
59%
Gewerbe- und Industrieflächenprognose (GIFPRO)
55%
Sonstiges, wie eigene Analysen oder Angaben der Gutachterausschüsse
23%
Vergabe und Vermarktung von Gewerbe- und Industrieflächen
Mit konkreten, strategisch festgelegten Vergabekriterien werden die knappen Flächen optimal im Sinne der langfristigen wirtschaftlichen Entwicklung des Standortes gesteuert.
Fast alle Standorte nutzen Vergabekriterien bei der Auswahl von Unternehmen für ihre Wirtschaftsflächen.
Die meisten vermarkten ihre Flächen über persönliche Kontakte, auf der Website oder auf Gewerbeflächenportalen.
Wirtschaftliche Kompetenzfelder
Fast die Hälfte hat festgelegte wirtschaftliche Kompetenzfelder für den Wirtschaftsstandort, aber gerade mal ein Drittel kennt die Ansprüche seiner wirtschaftlichen Kompetenzfelder an Flächen. Nur 20 Prozent planen danach.
Interkommunale Gewerbegebiete
Ein Spezialthema der Befragung waren interkommunale Gewerbegebiete. Obwohl diese nicht sehr oft umgesetzt werden, sind die Erfahrungen überwiegend positiv.
Weniger als die Hälfte hat oder plant ein interkommunales Gewerbegebiet.
Die Erfahrungen mit einem interkommunalen Gewerbegebiet sind überwiegend positiv. Viele haben haben gute Erfahrungen gemacht. Die meisten interkommunalen Gewerbegebiete erstrecken sich über mehrere Kommunen. Die Mehrheit gibt an, dass die Kommunen über die Vergabe der Grundstücke in den meisten Fällen gemeinsam entscheiden. Die meisten interkommunalen Gewerbegebiete sind als öffentlich-rechtlicher Zweckverband organisiert.