Spitzenlandkreis Spree-Neiße

Landkreis Spree-Neiße

Landkreis Spree-Neiße: Geringste Quote bei Jugendarbeitslosigkeit

Der im äußersten Südosten des Landes Brandenburgs gelegene Landkreis hat im Jahr 2020 mit einer Quote von 5% die geringste Jugendarbeitslosigkeit (Anteil der arbeitslosen SVB von 15 bis unter 25 Jahre an allen Arbeitslosen) aller Landkreise in Deutschland. Der höchste Wert liegt im Jahr 2020 bei 15% und wird von einem Landkreis in Bayern gehalten. Im Mittel aller Landkreise liegt die Jugendarbeitslosigkeits-Quote bei 10,4%.

Landkreis Spree-Neiße, Brandenburg
Indikator Wert
Fläche in qkm 1.657
Einwohner* 113.011
Einwohner je qkm 69
Bevölkerungsentwicklung seit 2012 -5,4%
Durchschnittsalter der Bevölkerung 49,9 Jahre
Verfügbares Ek der priv. Haushalte* 20.450 €
BIP je EW* 32.674 €
SVB ** 35.989
Beschäftigungsquote** 63,80%
Beschäftigungsquote Frauen** 63,70%
Ausbildungsquote 3,40%
Arbeitslosenquote aktuell (August 2021) 5,90%

Quelle: Regionalstatistik, Amt für Statistik Berlin-Brandenburg & Bundesagentur für Arbeit
Stand 2019, wenn nicht anders angegeben
*2018  ** 2020

Landkreis-Stimme

 Rainer Schubert, Geschäftsführer der CIT Centrum für Innovation und Technologie GmbH,
der Wirtschaftsförderung für den Landkreis Spree-Neiße

Landkreis Spree-Neiße: Geringste Quote bei Jugendarbeitslosigkeit

Der im äußersten Südosten des Landes Brandenburgs gelegene Landkreis hat im Jahr 2020 mit einer Quote von 5% die geringste Jugendarbeitslosigkeit (Anteil der arbeitslosen SVB von 15 bis unter 25 Jahre an allen Arbeitslosen) aller Landkreise in Deutschland. Der höchste Wert liegt im Jahr 2020 bei 15% und wird von einem Landkreis in Bayern gehalten. Im Mittel aller Landkreise liegt die Jugendarbeitslosigkeits-Quote bei 10,4%.

Erstaunlich ist, dass unter den Top 5 in 2020 allein vier Landkreise aus Brandenburg liegen. Zudem war in den vergangenen fünf Jahren immer ein Landkreis aus Brandenburg auf dem ersten Platz. Dies vor dem Hintergrund eines ansteigenden Anteils der jungen Bevölkerung. Ein Trend, der übrigens in allen östlichen Landkreisen zu beobachten ist, während in knapp 90% der westlichen Landkreise eine gegenteilige Entwicklung zu erkennen ist. Dort hat der Anteil der jungen Bevölkerung an der Gesamtbevölkerung in den vergangenen acht Jahren abgenommen.


CIT Geschäftsführer Rainer Schubert führt das gute Ergebnis vor allem auf die kooperative Arbeit verschiedener Akteure wie des Jobcenters Spree Neiße, der Landeswirtschaftsförderung Brandenburg und der Agentur für Arbeit in Cottbus zurück:




Jobcenter:

Seit Bestehen des kommunalen Jobcenters des Landkreises Spree-Neiße/ Wokrejs Sprjewja-Nysa wird ein besonderer Fokus auf die Vermittlung der Jugendlichen in Ausbildungen gelegt.


Um den jungen Menschen beim Übergang von Schule in das Berufsleben helfen zu können, gibt es im Jobcenter Spree-Neiße ein Jugendfallmanagement-Team bestehend aus 6 ausgebildeten Sozialpädagogen unter Leitung von Anett Fischer. Diese sind an den 4 Standorten des Jobcenters Spree-Neiße tätig.


Alle Jugendfallmanager stehen den Jugendlichen, egal ob noch in der Schule, auf Ausbildungssuche oder in einer Maßnahme jederzeit persönlich zur Seite. Es wird Wert darauf gelegt, den persönlichen Kontakt zu den Jugendlichen zu halten und gemeinsam mit ihnen den bestmöglichen beruflichen Weg zu finden. Probleme, die einer Ausbildungsaufnahme im Weg stehen, werden mithilfe der Jugendfallmanager aus dem Weg geräumt.


Frühzeitig, das heißt ab dem vollendeten 15. Lebensjahr, werden die Jugendlichen in das Jugendfallmanagement eingeladen. Im Beisein der Eltern wird im Erstgespräch geklärt, wie der berufliche Plan des Jugendlichen aussieht und wie durch den Jugendfallmanager Hilfe und Unterstützung angeboten werden kann.


Jugendliche, welche ohne Schulabschluss oder Ausbildungsreife die Schulzeit beenden, werden von den Jugendfallmanagern in eine sogenannte „Individualmaßnahme“ vermittelt. Diese Maßnahme wird von Mitarbeitern eines Bildungsträgers, meistens auch Sozialpädagogen, sehr professionell durchgeführt. Es wird gemeinsam mit den Jugendlichen individuell an einem Lebensplan gearbeitet, sei es das Nachholen eines Schulabschlusses oder aber auch das Erstellen eines Tagesplanes, um erst einmal wieder Struktur in das eigene Leben zu bekommen.


Eine weitere Maßnahme, in welche Jugendliche, die aus verschiedenen Gründen keine geeignete Lehrstelle gefunden haben, durch die Jugendfallmanager vermittelt werden können, ist die Einstiegsqualifizierung. Auch hier wird, anders als bei der Agentur und anderen Jobcentern, ein Bildungsträger mit ins Boot geholt, der die Jugendlichen dabei unterstützt, ein geeignetes Praktikum zu finden und im besten Fall einen Ausbildungsplatz zu erhalten.


Des Weiteren können den Jugendlichen Ausbildungen bei Bildungsträgern angeboten werden. Vorteile dieser Ausbildung sind die besondere Betreuung der jungen Menschen durch einen Stützlehrer, einen Ausbilder und einen Sozialpädagogen. Diese individuelle Begleitung der Jugendlichen führt dazu, dass die Ausbildung durchgehalten und erfolgreich bestanden wird. Auf diese Weise wird der Jugendarbeitslosigkeit entgegengewirkt.


Im Übrigen arbeitet das Jugendfallmanagement – unter Einhaltung der Datenschutzvorschriften – eng mit den Berufsberatern der Agentur für Arbeit, mit den Berufseinstiegsbegleitern an Schulen, mit Schulsozialarbeitern und anderen Ämtern zusammen.



„Heinz-Wilhelm Müller, Leiter der Agentur für Arbeit in Cottbus, hat sich schon immer sehr für die Belange unserer jungen Bevölkerung engagiert. Um unsere Schüler frühzeitig mit dem Berufsleben vertraut zu machen, stellt die AA Cottbus je einen Berufsberater für jede Schule im Landkreis. Ab der 7ten Schulklasse werden für unsere Schüler Betriebsbesichtigungen und Praktika angeboten. Auf speziellen Ausbildungsmessen können die Schüler mit Arbeitgebern sprechen und so erste Kontakte aufbauen.

Aber auch die Landeswirtschaftsförderung leistet für Brandenburgs Jugend wertvolle Arbeit. Seit dem Jahr 2005 gibt wird das Thema Fachkräfte auf Landesebene strategisch angegangen – mit Erfolg.“


Beispiele sind:


– Die Schaffung der Regionalbüros für Fachkräftesicherung bei der Landesagentur für Struktur und Arbeit Brandenburg (LASA)

– Die Gründung des Vereins „Netzwerk Zukunft.Schule und Wirtschaft für Brandenburg“

– Praxisorientierte Berufs- und Studienorientierung in den Schulen ab Klasse 7

– Regelmäßige Lehrerfortbildungen, zum Beispiel über das Landesprogramm INISEK (Initiative Sekundarstufe I)


Seit 2014 ist das Thema „Arbeit“ Kernthema der Wirtschaftsförderung des Landes Brandenburg. Das Angebot für Fachkräfte wird von ihr konzentriert auf der Website dargestellt.

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